Krienser Ja zur Pilatus Arena

Die Stimmenden in Kriens hatten am Wochenende vom 29. November 2020 unter anderem über die Pilatus Arena zu entscheiden. Aufgrund der knappen Stimmlage wurden die abgegebenen Stimmen doppelt ausgezählt. Das Endergebnis wurde dabei bestätigt: Der Bebauungsplan und die Teilzonenplanänderung für die Pilatus Arena wurden angenommen. Die privaten Initianten können damit das Projekt am Bahnhof Mattenhof planerisch weiter vorantreiben und werden nun die ordentliche Baueingabe vorbereiten. Die Stimmbeteiligung betrug sehr hohe 54.48%.

Das Gebiet am Krienser Bahnhof Mattenhof ist eines der zentralen Areale für die aktuellen Wachstumsschritte der Stadt Kriens und LuzernSüd. Die gesamte Entwicklung in diesem Gebiet wird unter den drei Anstössern – Stadt Kriens, Stadt Luzern und Gemeinde Horw – für eine koordinierte Entwicklung gemeindeübergreifend zusammen mit LuzernPlus begleitet und in den drei Gemeinden politisch breit abgestützt. Unter den Vorgaben dieser langfristig ausgerichteten Entwicklung der Stadt Kriens plant jetzt die private Bauherrschaft direkt am Bahnhof Mattenhof die Realisierung des Gesamtprojektes Pilatus Arena. Die Krienser Stimmberechtigten stellen mit der Vorlage «Bebauungsplan, Teilzonenplanänderung Pilatus Arena» die Weichen, ob die vorgesehene Form der Nutzung und Bebauung für sie stimmt. Werden Bebauungsplan und Teilzonenplanänderung angenommen, schafft dies die baurechtlichen Voraussetzungen, damit die Initianten das ordentliche Bewilligungsverfahren für dieses Projekt einleiten können. Ausgangspunkt des Projektes war die Idee privater Initianten, im Grossraum Luzern eine multifunktionale Veranstaltungshalle zu realisieren. Der Bedarf dafür ist ausgewiesen. Bei der Standortevaluation wurden 15 Möglichkeiten in verschiedenen Gemeinden der Agglomeration Luzern geprüft. Der Standort Mattenhof ging als bestgeeigneter Standort daraus hervor. Zu den wichtigsten Argumenten zählte die optimale verkehrliche Anbindung des Standortes mit Zug (direkter S-Bahn-Anschluss), Velo oder Auto. Dazu punktete das Areal durch die Einbettung einer solchen Projektidee in die gesamte Entwicklung eines neuen Ortsteils von Kriens mit städtischer Ausprägung.

Nachdem eine Machbarkeitsstudie gezeigt hatte, dass ein solches Projekt realisierbar wäre, sicherten sich die Initianten zuerst das Bauland. Die Stadtluzerner Stimmbevölkerung stimmte einem Verkauf mit 64 % Ja-Stimmen zu, indem es den Initianten das Kaufrecht zusicherte für das Projekt einer Eventarena. Anschliessend wurde ein mehrstufiger Architekturwettbewerb durchgeführt, der zum heutigen Siegerprojekt führte. Realisiert werden soll eine Grosshalle mit rund 4’000 Sitzplätzen, die sich für mittelgrosse Anlässe in den Bereichen Kultur (Konzerte, Musical), Sport (alle Sportarten) und Ausstellungen eignet. Dazu bietet die Arena im Tagesbetrieb Platz für Vereins-, Schul- und Hochschulsport auf einer Fläche von total zwei konventionellen Dreifachturnhallen. Neben der Halle werden im Sinne einer «Mantelnutzung» zwei Gebäude mit Gewerbeflächen sowie rund 410 Miet- und Eigentumswohnungen realisiert. Der Gesamtkomplex ist so konzipiert, dass er seiner zentralen Lage am zukünftigen Bahnhof Mattenhof mit Bus-Umsteigeplatz und hohen Besucherfrequenzen gerecht wird. Das Projekt erfüllt die Anforderungen der übergeordneten langfristigen Entwicklungspläne der Stadt Kriens an diesem Standort und nimmt eine zentrale Rolle ein in der Entwicklung des urbanen Stadtteils. Sie schafft zudem eine markante, städtebauliche Visitenkarte am Eingang zum Grossraum Kriens/Luzern von Süden her.

Die Stadt Kriens wird sich finanziell für die Realisierung des Projektes und den späteren Betrieb der Halle nicht engagieren. Dies war ein bewusster, politischer Entscheid. Damit tragen die Initianten auch das Risiko. Sie kommen für die Realisierung des 250 Mio. Franken-Gesamtprojektes sowie für den späteren Betrieb selber auf. Eine wichtige Rolle in dieser Finanzierung spielen die Subventionen von Bund und Kanton, die ihr Engagement (zusammen über 10 Mio. Franken) mit der ausgewiesenen Nachfrage nach einer Arena in dieser Grösse begründen. Zweiter Stützpfeiler der Finanzierung ist der Ertrag aus Verkauf und Vermietung der beiden Wohnhäuser. Dieses Finanzierungsmodell bedingt, dass die beiden Wohnhäuser mit 110 Metern (am Bahnhof Mattenhof) bzw. 50 Metern (am Kreisel Mattenhof) gebaut werden können, um genügend Wohnraum für die Finanzierung der Halle unterzubringen. Dieses Modell einer «Mantelnutzung» (Querfinanzierung von Infrastruktur für öffentliche Zwecke durch die Bewilligung von mehr Stockwerken) ist bewährt. Dem Beispiel der Luzerner Allmend mit dem Fussballstadion folgend wurde es auch vom Krienser Einwohnerrat unterstützt. Die Stadt Kriens erhält die Möglichkeit, durch die Mehrwertabschöpfung von insgesamt 5.675 Mio. Franken notwendige Projekte für heutige und zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers zu finanzieren. Dieses Geld fliesst zum einen in die öffentliche Infrastruktur (Verbreiterung der Überdachung Ringstrasse für den Bushub), zum anderen in den Mehrwertausgleichs-Fond der Stadt, die damit unter anderem eine Freizeitanlage im Gebiet als Grün- und Begegnungsraum schaffen will.

Das Bauprojekt ist über Jahre seriös weiterentwickelt worden. Rückmeldungen aus zwei öffentlichen Mitwirkungsverfahren wurden eingearbeitet. Idee, Konzeption, Finanzierung und städtebauliche Ausstrahlung des Komplexes hielten auch sehr kritischen Prüfungen stand. Zentrale Fragen wie Verkehr, Lärmschutz, Betrieb oder Parkierung können überzeugend beantwortet werden. Einwohnerrat und Stadtrat kamen deshalb bei einer Gesamtbeurteilung zur Überzeugung, dass die Chancen des Projektes überwiegen. Es ist Teil einer langfristigen, bewusst gesteuerten Entwicklung des urban geprägten Gebietes am Bahnhof Mattenhof und bringt der Stadt mit der Realisierung Einnahmen sowie wirtschaftliche Impulse. Das Gesamtprojekt schafft aber auch langfristige, wirtschaftlich interessante Perspektiven für Kriens. Veranstaltungen schaffen Auftragspotenzial für das lokale Gewerbe und tragen den Namen der Stadt in die Schweiz hinaus. Mit den Miet- und Eigentumswohnungen wird Wohnraum geschaffen, dessen Attraktivität dank Lage und Exklusivität (Höhe, teilweise mit Seesicht) unbestritten ist und damit der Stadt Kriens auch auf lange Sicht zusätzliche Steuereinnahmen ermöglicht.

Der Krienser Einwohnerrat hat seine Anliegen bei der Behandlung des Projektes eingebracht. Bei der zweiten Lesung konnte er feststellen, dass alle Gelingensbedingungen erfüllt waren. Er stimmte Bebauungsplan und Teilzonenplanänderung mit 25:1 Stimmen bei zwei Enthaltungen zu. Weil ein Komitee das Referendum dazu ergriff, hatten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Kriens diese Frage zu beantworten. Einwohnerrat und Stadtrat empfahl ein «Ja» zu dieser Vorlage. www.stadt-kriens.ch/projekte/abstimmungsdossier/vorlage-pilatus-arena.page/1902